Aufbruchs-, Ausflugs-, Ausgangsstimmung. Eine lange, aber arbeitsintensiv-kurzweilige Zugfahrt führt nach Basel ins Schmuckatelier „Silberfisch“. Sascha Schneider nimmt sich einen Tag Zeit, mein Kollegium und mich in die Geheimnisse des Silbergiessens einzuweihen. Das eigene Tun steht im Vordergrund, schliesslich wollen wir das Verfahren in Zukunft mit unseren „Klienten“ selbständig wiederholen können. Das Atelier ist winzig und wunderbar. Sascha teilt es mit seiner Frau Lea, welche aus wunderbaren Stoffen tolle Kleidungsstücke, Taschen und anderes fertigt. Im vorderen Teil befindet sich auch gleich der kleine Verkaufsladen, in welchem die Kreationen der beiden und weitere ausgesuchte „Aaah’s“ und „Oooh’s“ angeboten werden. Welch schöner Ort!
Klammer auf – Wenige Tage nach unserem Hochzeitsfest
verunglückte der Gefährte schwer. Als er drei Monate später mit ungefähr sieben
einigermassen verheilten Knochenbrüchen und 15 kg weniger auf den Rippen auf
den Hof zurückkehrte, rutschte ihm beim Umzäunen der Schafe der durch diesen
Umstand locker gewordene Ehering vom Finger. Auch ein Metalldetektor (scheint übrigens
ein geheimer Jungentraum zu sein, wir konnten die Arbeit problemlos anderen
überlassen, die „Jungs“ standen Schlange) konnte das gute Stück nicht mehr
aufspüren. Heillos überfordert förderte das Gerät unzählige Nägel, Drähte,
Armierungseisen und anderes zutage, bis uns eine Nachbarin erzählte, dass die
Wiese vor einigen Jahren mit Bauschutt aufgefüllt wurde. Ein hoffnungsloses
Unterfangen. Ob der Ring mittlerweile bereits einmal ein Schaf durchquert hat?
Oder ob er tief im Boden schlummert? Nun, er befindet sich auf jeden Fall auf „unserem“
Land, und das ist schön. Vielleicht liegt er plötzlich ganz ungesucht vor uns
im Gras, wenn wir alt und grau sind. Eine wunderbare Vorstellung. – Klammer
geschlossen.
Da Ringe geeignete Anfängerstücke zu sein scheinen, ist die
Herstellung eines neuen Eheringes für den Gefährten genau das richtige
Tagesprojekt. Mit Hilfe eines Musterrings und Sand wird die Gussform
hergestellt und mit flüssigem Silber ausgegossen. Anschliessend folgt das
Schleifen und Polieren. Und schon ist das Schmuckstück fertig. Ein erstaunlich
einfaches Projekt. Dies ist jedoch in erster Linie dieser perfekt
eingerichteten Werkstatt zu verdanken, soviel ist klar.
Da noch Zeit ist, fertige ich ein zweites Ringlein für die
eigene Hand. Wie ich diese Zeilen tippe, gewöhnt sich mein Finger langsam an
das ungewohnte Gewicht. Und mich erfüllt stolzes Glücksgefühl.
einfach nur schön. wenn ich heirate, dann bitte mit eigenem ehering - zumindest nach eigenem entwurf. wenn.
AntwortenLöschenliebe grüße von ulma
ein wunderschöner Ring ♥♥♥
AntwortenLöschenmir ist ähnliches passiert und doch anders...der Ring ging verloren am Badesee. al ich mit meinem Sohn einen Tennisball hin und her hüpfen ließ...beim Schwung holen rutschte er vom Finger ins kühle nass :( am Anfang glaubte ich noch es wäre ganz einfach in hochzuholen, aber trübes Wasser und steinig-schlammiger Untergrund belehrten mich eines besseren... auch als wir abends mit Taucherbrillen zurückkamen, als der See menschenleer war, blieben wir erfolglos...
bei mir also keine Erwartungen ans wiederfinden... viel Freude an dem wunderbaren Stück wünscht und sonnige Grüße wünscht dir Uli - die Kramerin