Montag, 14. Oktober 2013
Stolperstein: Milk & Honey
Das Halten und vor allem Essen von Nutztieren (wobei ich diese Bezeichnung irreführend finde) wird von vielen Leuten als verwerflich betrachtet. Ausbeutung, Sklaverei, Mord,...
In loser Folge hier einige Überlegungen.
Ich freue mich sehr über die rege Nutzung der Kommentarfunktion bei meinem letzten Stolperstein. Wer mich ein bisschen kennt, wird wissen, dass ich Massentierhaltung genauso verurteile wie hoffentlich alle Leserinnen hier. "Tiere essen" habe ich natürlich schon längstens gelesen, dass das für unser Vieh angebaute Soja Menschen in reichen Agrarländern (z.B. Brasilien) verhungern lässt, weiss ich, und dass bewusster, aufgeklärter Konsum (biologisch, regional, saisonal,...) eine Selbstverständlichkeit sein sollte, darüber mag ich schon gar nicht mehr diskutieren.
Mich interessiert im Moment wirklich vielmehr dieses Rumstolpern, ein bisschen philosophisch, ein bisschen provokativ, und auch ein bisschen ungewohnt. Mit Fragen, die ganz praktisch und direkt mit meinem eigenen Leben zu tun haben. Mit Fragen, welche mich selbst tief berühren, da ich eng mit Tieren zusammenlebe, sie sehr liebe. Und einige von ihnen esse. Ja, tatsächlich, schmusen und fressen (in Anlehnung an einen Kommentar des letzten Stolpersteins). Ich freue mich auf Euer Mitstolpern.
Weil Euch das Bild mit der Kuh im Morgennebel so gefallen hat, bleibe ich bei diesem Bild-Thema. Ein paar Aufnahmen hab ich nämlich noch von jenem magischen Novembermorgen 2011. Also, weiter geht's:
Wohin mit dem ständig wachsenden Gras der Wiese?
Woher die Nahrung (Dünger) für die Pflanzen im Gemüsegarten?
(Welche wohl ein bisschen mehr als Mulch benötigen, ansonsten wäre die oben gestellte Frage ja bereits beantwortet.)
°Antwort A: Keine Ahnung. Grünabfuhr und Supermarkt...?
°Antwort B: Schaf. Direkt weiter zu Frage 3:
Wohin mit dem Nachwuchs eines Schafes? (Robuste und fruchtbare Zuchtauen können so in 8 Nutzungsjahren beeindruckende Lebensleistungen von bis zu 24 Lämmern erreichen.)
(Wie es der Name schon sagt: Unter dem Label "Stolperstein" notiere ich Gedanken, Ungereimtheiten und Überlegungen, welche meinen Weg kreuzen und mich kurz oder etwas länger beschäftigen.)
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Ich freue mich über jeden Kommentar.
Weil dann Statistik-Zahlen zu Menschen werden.
Dank dir.
Liebe Frau Krähe,
AntwortenLöschenich mag Denkanstöße. Und gerade für Deine lebensweise mag ich auch Deinen Blog. Dennoch setze ich mich kritisch damit auseinander. So wie mit den letzten Fragen. Hier aso meine Vorschläge:
1) Eine natürliche Wiese reguliert sich selbst. Eine nicht natürliche Wiese bedarf des Eingreifens des Menschen. Wenn er Tiere hält, mit deren Hilfe.
2) Der beste Dünger für Gemüsebeete sind selbst angesetzte Jauchen aus Kräutern, wie z.B. Brennesseln. Kräuterjauchen bekommt man allerdings nicht so leicht wie Neudorff-Dünger oder Tiermist (so man selbst welche hält). Man muss sie selber machen.
3) Wenn man die Tiere dem natürlichen Kreislauf überlässt, dann reguliert sich ein Bestand von selbst. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass das heutzutage möglich ist, weil die Tiere, die gehalten werden, eben Züchtungen sind und keine Urviecher. Würde man diese der Natur überlassen und dieser Natur mit Wölfen und Bären widerum eine Chance geben, so gäbe es auch hier eine natürliche Regulierung.
Aber was red ich von "natürlich"? Ist TierHALTUNG natürlich? (Kein Angriff gegen Dich, ich halte selbst Tiere. Nur eine im philosophischen Denken folgende Frage.)
Worte wie "Zuchtauen", "Nutzungsjahren" und "Lebensleistung" zegen deutlich den Stellenwert der gehaltenen Tiere: Nutztiere: Sie haben eine Lebensdauer X und produzieren in der Zeit Y Ertrag, macht eine Leistung von Z. Kann man da noch philosophisch über Natürlichkeit und -teilweise durch Nutztierhaltung- tatsächlich bedrohte Tierarten diskuTIERen?
Grübelnde Grüße,
Maike